06.03.2025 - 18:14 Uhr

FDP-Verteidigungsexpertin für gleichberechtigte Wehrpflicht

FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann spricht sich dafür aus, Frauen und Männer im Falle einer Wehrpflicht gleichberechtigt zu behandeln.

"Ich bin für Gleichberechtigung", sagte sie dem "Tagesspiegel" (Freitagausgabe). Die FDP-Politikerin hob hervor: "Die Frauen in der Bundeswehr, im Schnitt 15 Prozent, machen einen mega Job. Also, warum nicht?" Strack-Zimmermann räumte allerdings ein: "Die Wehrpflicht, so wie wir sie kannten, die sehe ich nicht wiederkommen." Dafür fehlten Kasernen, Ausbilder und Material. "Wir werden die Reserve deutlich stärken müssen", sagte die Verteidigungspolitikerin. Gleichzeitig sprach sie sich mit Blick auf atomare Abschreckung für eine europäische Partnerschaft aus: "Deutschland wird keine atomaren Waffen herstellen, wird auch keine Atommacht werden. Wir können es nur in Partnerschaft in Europa machen." Aus strategischer Sicht ergebe es auch für die USA Sinn, Atomraketen in Europa stationiert zu lassen. "Aber man muss sich damit beschäftigen. Momentan könnte Frankreich Deutschland schützen, aber das Baltikum schon nicht mehr." Strack-Zimmermann erklärte: "Ich habe das Thema immer bewusst als öffentliche Debatte gemieden. Uns sollte im Klaren sein, dass das eine reine Abschreckungswaffe sein muss. Und jeder, der glaubt, als Atommacht solche Waffen einsetzen zu können, wird den ganzen Globus und damit auch sich selbst in Flammen setzen." Die Liberale kritisierte US-Präsident Donald Trump scharf. Dem "Tagesspiegel" sagte die Verteidigungspolitikerin: "Ich würde Trump, der demokratisch gewählt wurde, nicht als lupenreinen Demokraten bezeichnen." Die Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses erklärte, sie glaube, dass Trump mit seinem Verhalten in vielen Teilen der Welt "komplett auf Unverständnis gestoßen ist". "Aber es wird auch eine Menge Amerikaner geben, die sein Verhalten als unangenehm erachten, als peinlich", sagte Strack-Zimmermann. "Die werden sich jedoch nicht äußern, weil Trump gerade dabei ist, etwas Beängstigendes zu tun, nämlich demokratische Prozesse abzuwürgen. In den USA herrscht inzwischen ein System der Angst."