12.03.2025 - 17:05 Uhr

Wasservision 2100: ÖWAV setzt Impulse für eine nachhaltige Wasserzukunft

Wien - Im Rahmen einer Pressekonferenz am 12. März 2025 stellte der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) gemeinsam mit der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) die "Wasservision 2100" vor. Die Vision beschreibt, wie Österreich seine Wasserressourcen nachhaltig schützen und sich an die Herausforderungen einer sich wandelnden Umwelt anpassen kann.

"Wir müssen heute die Weichen für 2100 stellen."ÖWAV-Präsident Mag. Martin Niederhuber betonte in der Pressekonferenz die Dringlichkeit eines vorausschauenden Wassermanagements: "Österreich zählt zu den wasserreichsten Ländern Europas. Gleichzeitig verfügen wir über eine Wasserinfrastruktur auf sehr hohem Niveau. Trotzdem ist auch bei uns Wasser eine begrenzte Ressource, die durch den Klimawandel und menschliche Eingriffe immer stärker unter Druck gerät. Mit der Wasservision 2100 beschreiben wir die aktuellen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze für eine nachhaltige Wasserwirtschaft. Dazu gehören der Schutz von Gewässern, die Renaturierung von Flüssen und Feuchtgebieten sowie eine vorausschauende Anpassung an klimatische Veränderungen. Nur so können wir die Widerstandsfähigkeit unserer Wasserinfrastruktur stärken und langfristig ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität gewährleisten."Die Wasservision 2100 wurde vom Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) und der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) initiiert und gemeinsam mit Expert:innen aus der Wasser- und Abwasserwirtschaft erarbeitet. Sie bietet mit ihren 8 Leitlinien eine klare Orientierung für eine nachhaltige und klimaresiliente Wasserwirtschaft in Österreich. Ein entschlossenes Handeln jetzt und in Zukunft ermöglicht bis 2100 das hohe Niveau der österreichischen Wasserwirtschaft zu erhalten und weiter auszubauen.Klimawandel, Gewässerschutz und Finanzierung als zentrale ThemenDie Wasservision 2100 formuliert einen klaren Handlungsrahmen für eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft. Sie basiert auf acht zentralen Leitlinien:* Vorsorge & Verursacherprinzip umsetzen – Umweltbelastungen direkt an der Quelle vermeiden und nachhaltige Wasserkreisläufe sichern. * Zukunftssichere Investitionen tätigen – Eine langfristige Finanzierung gewährleisten, um die Wasserinfrastruktur zu erhalten und weiterzuentwickeln. * Flächen sichern – Raum für Regenrückhalt, Hochwasserschutz und die Renaturierung von Gewässern vorausschauend einplanen. * Gemeinsame Lösungen fördern – Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft vernetzen, um Lösungen für eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu entwickeln. * Innovation fördern – Forschung und technologische Fortschritte gezielt einsetzen, um Herausforderungen wie Spurenstoffbelastungen sowie den Ausbau der Kreislaufwirtschaft z.B. durch die Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm zu bewältigen. * Anpassung an den Klimawandel vorantreiben – Maßnahmen zur Resilienz gegenüber Extremwetterereignissen wie Trockenperioden und Starkregen, z.B. durch die Implementierung der Blau-grünen Infrastruktur, stärken. * Bewusstsein & Beteiligung ausbauen – Gesellschaft, Unternehmen und Politik für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser sensibilisieren. * Datenbasierte Entscheidungen treffen – Monitoring und Forschung ausbauen, um Wasserressourcen effizient zu bewirtschaften.Forderung nach einem entschlossenen HandelnDer ÖWAV unterstreicht, dass die zukünftigen Herausforderungen nur gemeinsam, unter Einbeziehung aller Stakeholder, gemeistert werden können. Gleichzeitig ist, um den Gewässerschutz und die Wasserinfrastruktur abzusichern, eine nachhaltige Finanzierung der Wasserwirtschaft unerlässlich."Investitionen in die Wasserinfrastruktur, den Hochwasserschutz und die Renaturierung der Gewässer müssen aufgrund der anstehenden Herausforderungen ausgebaut und langfristig gesichert werden", so Niederhuber.Dauerhaft sauberes Wasser steht nur in einer geschützten Umwelt in ausreichender Quantität und in hoher Qualität für alle zur Verfügung. Dazu bedarf es auch einer wasserbewussten Gesellschaft. Koordinierte Bildungsinitiativen und Informationskampagnen können dies unterstützen.Wasser macht auch nicht an den Grenzen halt. Daher spielt die internationale Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle. Hier kann die österreichische Wasserwirtschaft durch ihre hohe wasserwirtschaftliche Expertise wesentlich zur Entwicklung von innovativen Lösungen beitragen.Zusammenarbeit und Innovation als Schlüssel für die ZukunftDie Wasservision 2100 setzt auf Zusammenarbeit und technologische Innovationen, um Österreich weiterhin als Vorreiter in der nachhaltigen Wasserwirtschaft zu positionieren. Dazu gehören unter anderem neue Verfahren zur Abwasserreinigung, die Rückgewinnung von Phosphor, der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien sowie die Implementierung der Blau-grünen Infrastruktur.Bestehende Plattformen wie der ÖWAV fördern den Austausch und die Weiterentwicklung von Wissen, Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.Die "Wasservision 2100" steht auf der ÖWAV-Website zum Download zur Verfügung: https://www.oewav.at/wasservision2100Die Pressekonferenz kann unter folgendem Link ( https://uvp-ots.sf.apa.at/embed/1a7b6030-b61c-4c39-aee5-f91bc86b2bd2 ) nachgesehen werden.ÖWAV Der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) vertritt seit 1909 die Gesamtheit der Wasser- und Abfallwirtschaft in Österreich. Als gemeinnütziger Verein setzt er sich für die Erreichung der nachhaltigen Ziele auf nationaler und internationaler Ebene ein. Zu den wesentlichsten Aufgaben des Verbandes zählen die Erstellung des ÖWAV-Regelwerks durch Arbeitsausschüsse, an den Bedürfnissen der Praxis orientierte Aus- und Weiterbildungsangebote sowie Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Seinen über 3.000 Mitgliedsorganisationen bietet der ÖWAV ein Branchennetzwerk, eine neutrale und unabhängige Plattform aller Fachexpert:innen und beteiligten Berufsgruppen sowie aktuelle Informationen und den Interessenausgleich in der nationalen Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft.(Ende)Aussender: Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) Ansprechpartner: Mag. Heidrun Schiesterl, MA Tel.: +43 1 535 57 20 90 E-Mail: schiesterl@oewav.at Website: www.oewav.at