20.03.2025 - 05:00 Uhr

Özdemir kritisiert Islam-Konferenz des Innenministeriums

Cem Özdemir (Grüne), Bundesminister für die Ressorts Landwirtschaft und Bildung, hat die deutsche Islam-Konferenz im Innenministerium kritisiert.

"Da werden häufig die völlig falschen Leute hofiert und jeder Minister erfindet das Rad neu", sagte er dem "Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). "Das letzte Mal, dass da auf hohem Niveau gearbeitet wurde, war unter Minister Wolfgang Schäuble." Özdemir sagte, die Gleichberechtigung von Mann und Frau oder zum Beispiel auch die Homo-Ehe seien in Deutschland hart erkämpft worden, oft von Linken, Grünen und Sozialdemokraten gegen die Christdemokraten. "Ich verstehe nicht, dass ausgerechnet diejenigen, die das alles erkämpft haben, sich gelegentlich schwertun, an einen Imam die gleichen Maßstäbe anzulegen wie früher an einen katholischen Bischof", sagte der designierte Spitzenkandidat der Grünen in Baden-Württemberg. Er wünsche sich mehr Klarheit. "Ich sage: Egal, wie du deine Religion auslegst, es hat grundgesetzkonform zu sein. Im öffentlichen Raum gibt es nur ein einziges heiliges Buch, und das heißt Grundgesetz", so Özdemir. Der Minister sieht noch sehr großen Handlungsbedarf. "Jedermann muss mit der Kippa sicher durch Neukölln kommen, Frauen müssen sich im Minirock überall sicher bewegen können und schwule oder lesbische Pärchen überall Händchen haltend laufen können", sagte der Grünen-Politiker. "Solange das nicht der Fall ist, haben wir in Deutschland ein massives Problem."