22.04.2025 - 08:15 Uhr

Standortwettbewerb verschärft sich – Jetzt braucht es eine Schweizer Life Science-Strategie

Basel - Mit den aktuellen Investitionsankündigungen von Novartis und Roche in den USA zeigt sich ein klarer Trend: Der Standortwettbewerb verschärft sich. Die global tätigen Pharmaunternehmen passen sich den veränderten Rahmenbedingungen an. Standorte, die einen attraktiven Markt bieten, sei dies durch Grösse, Honorierung von Innovation oder durch ein attraktives Umfeld für Forschung und klinische Studien, haben bessere Karten im Wettbewerb um neue Investitionen. Diese Entwicklung bereitet mit Blick auf das bereits abgeschwächte Schweizer Beschäftigungswachstum in der Pharma über die letzten Jahre Sorgen. Spätestens jetzt sollte klar sein: Wenn die Schweiz auch in Zukunft ein führender Standort für die Life Sciences bleiben will, muss sie ihre Standortattraktivität gezielt stärken.

Die Welt befindet sich im Wandel, und der internationale Wettbewerb um zukunftsweisende Investitionen nimmt zu. Die Schweiz, als Heimat einiger der weltweit innovativsten Pharmaunternehmen, gerät zunehmend unter Druck. Es ist daher entscheidend, die Rahmenbedingungen für Forschung, Entwicklung und Produktion zu verbessern.Die Schweizer Pharmaindustrie ist international führend in der Entwicklung neuer Medikamente. Sie trägt massgeblich zur Volkswirtschaft bei und ist ein Eckpfeiler des medizinischen Fortschritts für die Patientinnen und Patienten weltweit. Doch nun stehen wir an einem entscheidenden Punkt: Wollen wir unsere Spitzenposition halten, müssen wir handeln.Viele Länder haben die Bedeutung der Life Sciences erkannt und ergreifen gezielt Massnahmen, um ihre Attraktivität als Standort zu steigern. Auch die Schweiz muss eine klare Strategie entwickeln. Wir fordern den Bundesrat daher auf, umgehend eine umfassende Life Science-Strategie auszuarbeiten und umzusetzen. Interpharma hat bereits 2019 eine umfassende Strategie für den Pharmastandort Schweiz erarbeitet. Konkrete Vorschläge und Forderungen gegenüber Politik und Behören liegen seit langem auf dem Tisch. Nur wurden sie bis anhin leider kaum berücksichtigt. Im Gegenteil, der Bund streicht nun sogar noch seinen Masterplan biomedizinische Forschung aus Spargründen.«Wenn die Schweiz auch in Zukunft von pharmazeutischen Investitionen profitieren will, müssen wir jetzt die richtigen Weichen stellen», sagt René Buholzer, CEO von Interpharma. «Wir brauchen Rechts- und Planungssicherheit, raschen Zugang zu Innovationen und zeitnah eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Innovations- und Studienstandort Schweiz.»Die im Januar 2025 lancierte Publikation «Standortbestimmung zur Strategie Pharmastandort 2030 ( https://www.interpharma.ch/wp-content/uploads/2025/01/20250107_iph_benchmarking_publikation_layout_DE_web_cu01.pdf )» zeigt auf, wo dafür anzusetzen ist:* Ein klares und eindeutiges Bekenntnis zu den Bilateralen III . In dieser geopolitischen Lage können wir es uns nicht leisten, die Beziehungen zu unserem wichtigsten Handelspartner aufs Spiel zu setzen. * Der kompromisslose Einsatz für einen starken Schutz des geistigen Eigentums , sowohl auf multilateraler Ebene in der WTO und WHO als auch auf bilateraler Ebene. In jedem Freihandelsabkommen muss zum Wohl der innovativen Industrien in der Schweiz der TRIPS-Minimalstandart verankert sein. * Rascher Zugang zu innovativen Medikamenten für Patientinnen und Patienten in der Schweiz und eine nutzenorientierte Honorierung der Innovationen und Investitionen, die die Gesundheit und das Leben der Schweizer Bevölkerung verbessern. Unter dauernden Kostensenkungsmassnahmen litt in den letzten Jahren sowohl die Attraktivität des Schweizer Markts als auch die Versorgung stark. Die Schmerzgrenze ist erreicht – es darf keine weiteren Sparübungen auf Kosten der Industrie geben. * Der beschleunigte Aufbau des nationalen Gesundheitsdatenökosystems zur schnellen Rekrutierung von Studienteilnehmern sowie effiziente Genehmigungsverfahren zur Stärkung des klinischen Studienstandortes. Andere vergleichbare Länder wie Belgien oder Dänemark zeigen seit Jahren, was für die Schweiz möglich wäre.Wer führend bleiben will, darf nicht aufhören, besser zu werden.(Ende)Aussender: Interpharma Ansprechpartner: Georg Därendinger Tel.: +41 61 264 34 00 E-Mail: georg.daerendinger@interpharma.ch Website: www.interpharma.ch