22.04.2025 - 15:38 Uhr

IWF senkt Konjunkturprognose für Deutschland

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Konjunkturprognose für Deutschland erneut gesenkt.

Für 2025 gehen die Experten aus Washington nun noch von einem Wachstum von 0,0 Prozent aus, im Januar war der IWF noch von einem Wachstum von 0,3 Prozent ausgegangen. Für 2026 rechnet der Währungsfonds nun mit einem Wachstum von 0,9 Prozent. Deutschland wäre damit 2025 Schlusslicht unter den betrachteten wirtschaftsstarken Ländern, für die Eurozone wird ein Wachstum von 0,8 Prozent erwartet, 0,2 Prozentpunkte weniger als im Januar, und weltweit soll die Wirtschaft um 2,8 Prozent zulegen. Global wurden die Erwartungen damit seit Januar um 0,5 Prozentpunkte nach unten geschraubt. Für die USA erwartet der IWF noch ein Wachstum von 1,8 Prozent, nachdem im Januar ein Wachstum von 2,7 Prozent prognostiziert worden waren. Für China wurde die Prognose von 4,6 auf 4,0 Prozent gesenkt. Das Wachstum der russischen Wirtschaft schätzt der IWF nun auf 1,5 Prozent, nachdem im Januar noch 1,4 Prozent erwartet worden waren. Der Internationale Währungsfonds warnte eindringlich vor zunehmenden internationalen Spannungen. Nach einer "langen und beispiellosen Reihe von Schocks" schien es, als würde sich die Weltwirtschaft stabilisieren, so der IWF. "Die Landschaft hat sich jedoch verändert, da die Regierungen auf der ganzen Welt ihre politischen Prioritäten neu ordnen und die Unsicherheiten einen neuen Höchststand erreicht haben", schrieb die UN-Sonderorganisation. Die Prognosen für das globale Wachstum seien deutlich nach unten korrigiert worden, "da die effektiven Zollsätze ein Niveau erreicht haben, das es seit einem Jahrhundert nicht mehr gegeben hat, und das Umfeld äußerst unberechenbar ist", hieß es. Eine Verschärfung des Handelskriegs und eine erhöhte handelspolitische Unsicherheit könne sowohl die kurz- als auch die langfristigen Wachstumsaussichten weiter beeinträchtigen. "Eine Einschränkung der internationalen Zusammenarbeit könnte die Fortschritte auf dem Weg zu einer widerstandsfähigeren Weltwirtschaft gefährden", warnte der IWF. "In dieser kritischen Phase sollten die Länder konstruktiv daran arbeiten, ein stabiles und berechenbares Handelsumfeld zu fördern und die internationale Zusammenarbeit zu erleichtern, während sie gleichzeitig politische Lücken und strukturelle Ungleichgewichte im eigenen Land angehen."