Nachdem in Zeitz in Sachsen-Anhalt zehn Stolpersteine gestohlen wurden, fordert der stellvertretende Vorsitzende des Landesinnenausschusses, Tobias Krull (CDU), mehr Augenmerk der Bürger auf die kleinen Gedenktafeln mit den Namen der Opfer des Nationalsozialismus.
"Wir werden nicht alle Stolpersteine schützen können, wir werden sie nicht fester im Boden verankern können, aber die Menschen, vor allem die Anwohner, können besser auf sie Acht geben", sagte der Landtagsabgeordnete dem "Spiegel".
Auch im nahe gelegenen Crossen in Thüringen wurden ein, in Halle an der Saale fünf Stolpersteine entwendet. Krull spricht von einer zielgerichteten Aktion zum Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel und dem Anschlag auf die Synagoge in Halle. "Mich entsetzt, dass die Erinnerung an Opfer der NS-Diktatur auf diese Weise geschändet wurde."
Nach dem Diebstahl in Zeitz hatte der Landkreis zu Spenden aufgerufen. Innerhalb von vier Wochen spendeten mehr als 1.000 Menschen 52.800 Euro für neue Stolpersteine, sagt Krull. Ende November sollen die neuen Gedenksteine in Zeitz verlegt werden. Weltweit wurden bislang etwa 112.000 Stolpersteine verlegt und rund 900 gestohlen.