Die frisch gewählten Vorsitzenden der Grünen Jugend haben einer möglichen Koalition ihrer Mutterpartei mit der Union eine Absage erteilt.
"Schwarz-Grün ist ein Traum Konservativer und ein Albtraum für die zukünftigen Generationen", sagte Co-Chefin Jette Nietzard dem "Spiegel". Die Union stehe nicht für eine menschenwürdige Politik. "Ob Frauenrechte, Kinderrechte oder Selbstbestimmung. Alles, was die CDU kann, ist Fortschritt verweigern."
An den wahrscheinlichen Grünen-Kanzlerkandidaten Robert Habeck formulierten die Vorsitzenden der Nachwuchsorganisation klare Erwartungen. "Wir verteilen keinen Freifahrtschein", sagte Co-Chef Jakob Blasel. "Ich stelle mich nicht jetzt Ende Oktober 2024 hin und sage: Habeck kann im nächsten Jahr sagen und machen, was er will. Wir werden das aushandeln und dabei darauf bestehen, dass unser Anspruch an Gerechtigkeit, Klimaschutz und Menschenrechte Teil der Grünen-Wahlkampagne wird."
Die designierte Kandidatin des Realo-Flügels für den Parteivorsitz, Franziska Brantner, sehen die beiden Jugendverbandsvorsitzenden kritisch. "Franziska Brantner hat in der Vergangenheit Inhalte vertreten, die sich zu sehr an konservativen Vorstellungen und zu wenig an sozial gerechtem Klimaschutz orientieren", sagte Nietzard. "Noch hat sie unser Vertrauen noch nicht gewonnen." Es tue den Grünen nicht gut, so Nietzard, "einen Asylrechtsdiskurs zu übernehmen, der von rechten Narrativen geprägt ist".