SPD-Chef Lars Klingbeil hat nach der Niederlage seiner Partei bei der Bundestagswahl eine personelle Neuaufstellung angekündigt.
"Dieses Ergebnis ist eine Zäsur. Dieses Ergebnis wird Umbrüche erfordern in der SPD", sagte er am Sonntag bei der Wahlparty seiner Partei.
Man müsse sich programmatisch, organisatorisch und auch personell neu aufstellen. "Ich sage hier mit absoluter Klarheit: Der Generationswechsel in der SPD muss eingeleitet werden", so Klingbeil.
Zuvor hatte sich bereits Norbert Walter-Borjans, ehemaliger SPD-Vorsitzender, nach der historischen Niederlage für einen personellen Umbruch ausgesprochen. "Das Ergebnis ist für die SPD ein Debakel", sagte Walter-Borjans dem "Spiegel".
"Es allein dem Kanzler anzulasten und zum Tagesgeschäft überzugehen, wäre der nächste Schritt auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit." Walter-Borjans äußerte deutliche Kritik an den Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil. Die deutsche Sozialdemokratie sei für die Wähler "konturlos geworden", so der SPD-Politiker. "Dafür trägt die gesamte Führung Verantwortung."
"Jetzt ist es an der Zeit, dass die vielen Talente, über die die SPD in Bund und Ländern verfügt, den Mut für eine Erneuerung an Haupt und Gliedern aufbringen, die den Glauben an das, wofür wir stehen, zurückbringt", so Walter-Borjans. "Sozialdemokratie in ihrer vollen Breite wird in diesen Zeiten mehr gebraucht denn je. Durchwurschteln braucht niemand."