Die Gleichberechtigung der Frauen und die Teilhabe der Laien an der Macht in der Kirche sind nach Auffassung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) die Hauptforderungen der deutschen Katholiken an den nächsten Papst.
96 Prozent der Katholiken "erwarten von ihrer Kirche dringend Reformen", sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben).
"Viele wünschen sich vor allem, dass ihre Kirche die Vielfalt des Lebens und der Gläubigen anerkennt. Es geht darum, dass Frauen gleichberechtigt in der Kirche mitarbeiten können sollten, etwa als Priesterinnen", so Stetter-Karp. Das könne die deutsche Kirche nicht für sich entscheiden.
"Beim Thema Vielfalt spielt auch der Umgang mit Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften eine Rolle. Der Zölibat steht ebenso infrage. Strukturell geht es vielen Laien um die Überwindung des Klerikalismus. Sie fordern Teilhabe an der Macht in der Kirche sowie Rechenschaftspflicht und Transparenz der Führung."
Das Thema Verhütung sei im Gegensatz zu früher kein Thema mehr, so die ZdK-Präsidentin. "Zur Verhütung gibt es wahrscheinlich keine besonderen Erwartungen mehr an einen neuen Papst. Die Wahrheit ist, dass beim Thema Verhütung sehr viele Gläubige überhaupt nicht mehr nach dem Katechismus schauen und fragen. Und zwar nicht nur junge Menschen, sondern auch Menschen meiner Generation", sagte die 69-Jährige dem RND.