SAIC Volkswagen, das Joint Venture des deutschen Autobauers mit einem chinesischen Staatskonzern, hat das umstrittene Werk Urumqi in der Uiguren-Region Xinjiang verkauft.
"Aus wirtschaftlichen Gründen ist der Standort im Zuge der Neuausrichtung durch das Joint Venture veräußert worden. Gleiches gilt für die Teststrecken in Turpan und Anting", teilte Volkswagen am Mittwoch mit. Während viele Standorte auf die Produktion von Elektro-Fahrzeugen umgerüstet werden, sei in diesen Fällen eine "wirtschaftliche Alternativlösung" gefunden worden.
2022 hatte das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) einen Bericht veröffentlicht, in dem China vorgeworfen wird, dass in der Region "schwere Menschenrechtsverletzungen" gegen Uiguren und andere überwiegend muslimische Gemeinschaften begangen worden seien. Der Bericht forderte damals eine unverzügliche Untersuchung der Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen in Lagern und anderen Hafteinrichtungen durch die Regierung, "einschließlich der Vorwürfe von Folter, sexueller Gewalt, Misshandlung, medizinischer Zwangsbehandlung sowie Zwangsarbeit und der Berichte über Todesfälle in der Haft". China stritt die Vorwürfe ab.
Volkswagen beteuerte stets, dass in dem Werk niemand unter Zwang arbeite. Die Partnerschaft mit SAIC wird nun in einem neuen Joint-Venture-Vertrag ausgebaut, um die "In China, für China"-Strategie des Konzerns weiter voranzutreiben.