Der österreichische Militärexperte Markus Reisner geht davon aus, dass Russland mit der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Zeit spielt.
"Im Schnitt fanden während der letzten drei strategischen Luftoffensiven alle zwei bis drei Wochen, also 14 bis 21 Tage, schwere Luftangriffe mit Marschflugkörpern statt", sagte Reisner dem Sender ntv mit Blick auf die Vereinbarung, wonach es 30 Tage lang keine strategischen Luftangriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine geben soll. Vor diesem Hintergrund stellte der Oberst des Generalstabs im Österreichischen Bundesheer fest: "Die 30-Tage-Vereinbarung stellt keine wirkliche Erleichterung dar."
"Der Krieg am Boden geht hingegen unvermindert weiter, denn Russland wird einem 30-tägigen Waffenstillstand erst zustimmen, wenn die Mobilisierung in der Ukraine gestoppt wird und das Land keine Waffen mehr aus dem Westen erhält." Neben den in Aussicht gestellten weiteren Verhandlungen über einen Waffenstillstand im Schwarzen Meer und einen Gefangenenaustausch beobachtet Reisner bei der US-Administration ein Streben nach Normalisierung der Beziehungen und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Russland. "Hier ist kein Druck auf Russland mehr erkennbar", so der Militärexperte.