Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat der US-Regierung unter Präsident Donald Trump vorgeworfen, durch den Stopp von Hilfszahlungen insbesondere das Leben von Frauen und Mädchen zu gefährden.
Das drastische Zurückfahren von Programmen zur Stärkung von Frauen und Mädchen sei "brandgefährlich", sagte Schulze dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben) anlässlich des internationalen Frauentags.
Wenn Mädchen nicht in die Schule gehen könnten, schade das der Entwicklung ganzer Gesellschaften, warnte die SPD-Politikerin. Wenn sie nichts über Verhütung lernten, komme es zu mehr ungewollten Schwangerschaften und zu höherer Müttersterblichkeit. Und wenn ihnen durch Zwangsheirat die Kindheit genommen werde, fehlten die Chancen für Entwicklung und ein Leben in Würde, so die Ministerin.
Schulze verwies darauf, dass nach Berechnungen des unabhängigen Guttmacher-Instituts durch die Aussetzung der US-Entwicklungshilfe über 11 Millionen Frauen und Mädchen weltweit keinen Zugang mehr zu Gesundheitsleistungen wie gynäkologischer Betreuung und Verhütungsmitteln hätten. "Wenn diese Frauen und Mädchen in diesem Jahr keinen Zugang mehr zu Verhütungsmitteln erhalten, dann muss mit über 4 Millionen ungewollten Schwangerschaften gerechnet werden, und damit, dass über 80.000 dieser Mädchen und Frauen an den Komplikationen der Schwangerschaft und Geburt sterben", sagte sie.