NRW-Unternehmerpräsident Arndt Kirchhoff hält die Automobilindustrie noch lange nicht für abgemeldet.
Die deutsche Autoindustrie sei ziemlich gesund und brauche keinen Schutz durch Extrazölle für Importe aus China, sagte Kirchhoff der "Westfalenpost" (Freitagausgabe).
Noch seien die chinesischen Hersteller bei der Entwicklung und Produktion von Elektroautos zwar schneller als die deutschen, dies werde sich aber sehr bald ändern, sagte der Sauerländer Unternehmer (Autozulieferer Kirchhoff Gruppe) überraschend optimistisch.
Kirchhoff weist darauf hin, dass in keinem Land der Welt so viel in Forschung und Entwicklung sowie die Modernisierung von Produktionsstätten investiert werde, wie von deutschen Firmen. Der 69-Jährige rechnet mit rund 280 Milliarden Euro im Bereich Forschung und Entwicklung in den kommen vier Jahren. Zudem würden deutsche Unternehmen der Automobilwirtschaft etwa 130 Milliarden Euro für Investitionen in ihre Werke ausgeben.
Fraglich sei allerdings, in welchem Maße dies am Standort Deutschland passiere. Hier sieht Kirchhoff für die kommende Bundesregierung als oberste Priorität, sofort die Belastung durch Energiekosten deutlich senken zu müssen, um Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen.
Einer Rückkehr zur Atomkraft in Deutschland steht Kirchhoff skeptisch gegenüber. Einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung wie ihn Nordrhein-Westfalen bereits für 2030 anstrebt, hält der Präsident von Unternehmer NRW für unrealistisch.