Die Krankenhäuser in NRW erwarten einen Anstieg der Infektionswellen nach dem Karneval, der auch zu Personalausfällen führen könnte.
"Die Erfahrung hat immer wieder gezeigt: Der Karneval lässt eben nicht nur die gute Stimmung, sondern ebenso die Infektionszahlen ansteigen", sagte Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft NRW, der "Rheinischen Post". "Davon gehen die Krankenhäuser auch in diesem Jahr aus."
"Die Krankenhäuser sind im Moment genauso von den Infektionswellen betroffen wie viele andere Wirtschaftsbereiche." Der Krankenstand halte sich im Vergleich zu Kindergärten oder Einzelhandel "noch im kontrollierbaren Rahmen". Man sei vorbereitet. "Falls die Infektionszahlen auch beim Krankenhauspersonal außerordentlich stark steigen sollten, werden die Krankenhäuser beispielsweise prüfen, ob planbare Operationen abgesagt und möglicherweise Betten gesperrt werden müssen", so Blum.
Der Präsident der Bundesvereinigung der Apothekerverbände (ABDA), Thomas Preis, bestätigte die Einschätzung: "Die Infektionswellen gehen vorerst weiter, der Karneval wird sie anheizen. Menschen feiern in Sälen und Kneipen, da haben Viren leichtes Spiel", sagte Preis der Zeitung. "Die Influenza ist so stark wie seit Jahren nicht in der Karnevalszeit." Vor allem Kinder sind von Influenza betroffen. Manchmal kämen bakterielle Infekte hinzu, sodass Antibiotika nötig seien. "Leider sind Antibiotika-Säfte für Kinder weiter knapp", so Preis. "Immer mehr Arzneien werden knapp. Zum Jahreswechsel waren knapp 500 Medikamente von Lieferengpässen betroffen, aktuell sind es wieder etwa 540."