Die Grünen wollen künftig den Kapitalmarkt nutzen, um mehr Mittel für die gesetzliche Rente zu generieren.
Das geht aus einem Entwurf des Wahlprogramms hervor, über den die "Süddeutsche Zeitung" (Montagausgabe) in Teilen berichtet.
Darin schlagen die Grünen einen sogenannten "Bürgerfonds" vor. Er soll sich aus Darlehen sowie Eigenmitteln des Bundes speisen und maßgeblich dazu beitragen, "das Alterssicherungssystem gerechter und zukunftsfest zu machen".
Mit ihrem Vorschlag stellen sich die Grünen hinter das FDP-Konzept des Generationenkapitals, aber versehen es mit einem ökologischen und einem sozialen Twist. So soll der Fonds Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen und sich am 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens ausrichten.
Mit den Erträgen wollen die Grünen dann "geringe und mittlere Renten stärken", was insbesondere Frauen und Menschen in Ostdeutschland zugutekomme. Abgrenzen wollen sich die Grünen mit ihrem "Bürgerfonds" insbesondere von der SPD, die die Rente ebenfalls zum Wahlkampfthema machen will.
Genau wie die Sozialdemokraten sprechen sich die Grünen in ihrem Wahlprogrammentwurf für eine Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des durchschnittlichen Arbeitseinkommens aus. Sie halten zudem an der Rente mit 67 fest, wollen aber mehr Anreize für ältere Menschen schaffen, auch über die Regelaltersgrenze hinaus zu arbeiten.
Des Weiteren will die Partei eine Reform der Altersteilzeit und spricht sich dafür aus, Abgeordnete "und perspektivisch Beamte" in die gesetzliche Rente zu holen. Auch nicht anderweitig abgesicherte Selbständige wollen die Grünen "unter fairen Bedingungen" einbeziehen. Die Partei spricht bei dem Konzept von einem "ersten Schritt auf dem Weg zu einer Bürgerversicherung".