Eisenstadt - Mit moderner Lichtsteuerungstechnologie und den passenden LEDs kann eine Beleuchtung – etwa im Flugzeug – dem Jetlag vorbeugen. Für seine Bachelorarbeit entwickelte Philipp Wappel aus dem Studiengang Angewandte Elektronik und Photonik der Hochschule Burgenland gemeinsam mit dem Unternehmen G² Industrial Engineering GmbH und mit Unterstützung von Joanneum Research einen Prototyp.
Das Verständnis und die Nutzung von Licht sind für den menschlichen Lebenszyklus von grundlegender Bedeutung. Die "innere Uhr" bestimmt die Schlaf- und Wachphasen des Menschen und sie wird maßgeblich durch Licht beeinflusst. Auch die Produktivität und das allgemeine Wohlbefinden können durch sie beeinflusst werden. Durch die stetige Weiterentwicklung von Lichtsteuerungstechnologien ist es möglich, künstliche Beleuchtungen zu schaffen, die den natürlichen Lichtverlauf nachahmt und so die "innere Uhr" des Menschen unterstützt. Diese Lichtsteuerungen werden als Human Centric Lighting bezeichnet.Seit vier Jahren unterstützt der Bachelorstudiengang Angewandte Elektronik und Photonik an der Hochschule Burgenland dabei, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Einer der allerersten Absolventen ist Philipp Wappel. Er war begeistert vom praxisorientierten Studium mit "hands-on" Qualität. Nach zahlreichen Experimenten und Projekten im Hörsaal ging es im Rahmen seiner Bachelorarbeit für Wappel raus in die Wirtschaft.Basteln, bis es schließlich klapptDie Aufgabe für den Studenten war es, einen Prototyp einer Leuchte zu entwickeln, mit der der natürliche Tageslichtverlauf nachgeahmt werden kann. Weiters sollte untersucht werden, in welchen Anwendungsbereichen eine Integration dieser Lichtsteuerung möglich ist. Im Konkreten heißt das: um 6 Uhr blaues Licht zum Wachwerden, tagsüber gelbliches und abends rötliches Licht.Beauftragt dazu wurde er von der Firma G² Industrial Engineering GmbH. Thematisch wurde Philipp Wappel von Experten des Joanneum Research unterstützt. Auch die Lehrenden aus seinem Studiengang standen ihm mit Rat und Tat zur Seite. "Meine Aufgabe war das Routing für die Leiterplatte, die LED Definition und Steuerung. Extrem interessant war, wie das wirklich mit einer Leiterplattenentwicklung abläuft. Das zeichnet man nicht nur, sondern das wird extern reviewt und optimiert. Erst, wenn alles passt, geht es in Produktion", schildert der Student.Zum Einsatz kommen soll die Leuchte etwa in Flugzeugen, auf Flughäfen oder auf längeren Zugfahrten. Das angepasste Licht soll Jetlag-Erscheinungen mildern oder ganz verhindern. Das Interesse der Wirtschaft wurde bereits bekundet. Ein tolles Erfolgserlebnis für den Studenten. Gefragt, nach den Kenntnissen, die notwendig waren, um die Aufgabe zu erfüllen, antwortet er: "Man muss die Bauteile kennen, Kenntnisse in Hardware Design und Softwareprogrammierung haben. Ich musste eine Firmware programmieren können und wissen, wie die Farbmischung von LEDs zusammenspielt. Sich im Bereich der Optik auszukennen, ist auch von Vorteil. All das war in meinem Studium abgedeckt."Über den Autor Philipp Wappel, geboren 1996, absolvierte eine Lehre als Gebäude- und Elektrotechniker. Er absolvierte den Vorbereitungslehrgang an der Hochschule Burgenland und erwarb so die Studienberechtigung für den Bachelorstudiengang Angewandte Elektronik und Photonik, den er 2024 abschloss. Im Masterstudiengang Automatisierungstechnik an der FH Campus 02 studiert er berufsbegleitend weiter und ist als Messtechniker bei Spie Dürr Austria angestellt.Über den Studiengang Das Bachelorstudium dauert sechs Semester und schließt mit dem akademischen Grad Bachelor of Science in Engineering – BSc ab. Der Studiengang kann wahlweise berufsbegleitend oder verlängert berufsbegleitend studiert werden mit flexibler Wechselmöglichkeit am Ende jedes Semesters. Es werden rund 30 Studienplätze am Studienzentrum Pinkafeld angeboten. Unterrichtssprache ist Deutsch. Es fallen keine Studiengebühren an.Das Studium bietet weiters eine Einführung in die neuesten Industrietechnologien : LiDAR, Additive Manufacturing, Optoelektronik, Lasertechnik, Lichtwellenleiter, Sensorelektronik, Microcontroller. Interessierte finden unter http://www.hochschule-burgenland.at mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung.(Ende)Aussender: Hochschule Burgenland Ansprechpartner: Mag. Christiane Staab Tel.: +43 57707 3537 E-Mail: christiane.staab@hochschule-burgenland.at Website: www.hochschule-burgenland.at