19.12.2024 - 17:19 Uhr

Baerbock fordert in Debatte um TV-Duelle mehr Chancengleichheit

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fordert in der Debatte um TV-Duelle der Kanzlerkandidaten mehr Chancengleichheit - zugleich lobt sie die Bereitschaft von Friedrich Merz (CDU) zu Fernsehauftritten auch mit anderen als Olaf Scholz (SPD).

"Im Wahlkampf zeigt sich, für welche Inhalte man steht und vor allem wie man Politik macht", sagte die Grünen-Politikerin dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Wie im Sport gilt: Der Beste möge gewinnen." Am Ende entschieden die Bürger über das beste Angebot. Baerbock fügte mit Blick auf Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck und dessen Ausschluss aus einem Duell mit Scholz und Merz dann hinzu: "Es ist nicht mein Verständnis von Fairness, dass ein Kandidat in einem völlig offenen Rennen von vornherein mit schlechteren Chancen an den Start gehen soll. Friedrich Merz zeigt hier offenbar einen sehr ähnlichen, positiven Sportsgeist. Und es freut mich, dass er keine Angst hat, sich mit Robert Habeck im politischen Wettstreit zu messen." Zugleich sagte sie: "2021 wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass man Olaf Scholz als demokratischen Mitbewerber aus einem Duell heraushält." Damals war Baerbock selbst Kanzlerkandidatin der Grünen gewesen, jetzt bildet sie mit Habeck ein "Spitzenduo". Grünen-Wahlkampfleiter Andreas Audretsch begrüßte unterdessen, dass ARD und ZDF ein TV-Format mit allen Kanzlerkandidaten angekündigt haben. "Es ist gut, dass ARD und ZDF Abstand nehmen von einem reinen Duell zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz und nun ein Format mit mehreren Kanzlerkandidaten ankündigen", sagte Audretsch der "Welt". "Das Duell zwischen zwei ehemaligen Volksparteien muss abgesagt werden. Die Verantwortlichen bei ARD und ZDF tun gut daran, nicht in einen völlig offenen Wahlkampf einzugreifen." Die Umfragen zeigten, dass erst am Wahltag klar sein wird, wie die Bürger entschieden haben. "Es geht um Chancengleichheit", so Audretsch. "Friedrich Merz ist offen für andere Konstellationen, das ist gut. Auch Olaf Scholz sollte sich nun einem fairen Wettbewerb stellen."