Die Weltbank hat ihre Prognose für Chinas Wirtschaftswachstum angehoben.
Laut dem am Donnerstag veröffentlichten Update wird Chinas Wachstum im Jahr 2025 statt auf 4,1 Prozent nun auf 4,5 Prozent geschätzt.
Trotz zahlreicher Herausforderungen sei Chinas Wirtschaftswachstum mit 4,8 Prozent in den ersten drei Quartalen des Jahres robust geblieben, erklärte die Weltbank. Seit dem zweiten Quartal 2024 habe sich das Wachstum jedoch abgeschwächt, was auf die gedämpfte Inlandsnachfrage und einen anhaltenden Abschwung im Immobiliensektor zurückzuführen sei. Damit wird nun das Wachstum für 2024 etwas höher auf 4,9 Prozent geschätzt.
Die chinesische Regierung habe politische Anreize geschaffen, um ein Gleichgewicht zwischen der kurzfristigen Unterstützung der Binnennachfrage und den längerfristigen Zielen der Finanzstabilität herzustellen, so die Weltbank. Zudem seien Strukturreformen zur Wiederbelebung des Wachstums vorgeschlagen worden.
"Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen kurzfristiger Wachstumsförderung und langfristigen Strukturreformen herzustellen", sagte Mara Warwick, Weltbank-Länderdirektorin für China, die Mongolei und Korea. "Die Bewältigung der Herausforderungen im Immobiliensektor, die Stärkung der sozialen Sicherheitsnetze und die Verbesserung der Finanzen der lokalen Gebietskörperschaften werden für eine nachhaltige Erholung von entscheidender Bedeutung sein." Um das Vertrauen der Märkte und Haushalte zu stärken, sei nun eine klare Kommunikation spezifischer politischer Maßnahmen entscheidend.
Chinas Wirtschaft ist sowohl mit internen als auch externen Risiken konfrontiert. Im Inland könnte nach Ansicht der Weltbank ein anhaltender Abschwung im Immobiliensektor die Investitionen und die Einnahmen der lokalen Regierungen weiter schwächen. Weltweit stellen erhöhte Unsicherheiten im Handelsbereich Risiken für Chinas Exporte dar.
In der Aktualisierung wird auch die wirtschaftliche Mobilität untersucht. Während die chinesische Mittelschicht seit den 2010er Jahren deutlich gewachsen ist und im Jahr 2021 32 Prozent der Bevölkerung ausgemacht hat, bleiben nach Schätzungen der Weltbank rund 55 Prozent der Bevölkerung in wirtschaftlicher Unsicherheit.
"Die Ausweitung der Möglichkeiten für jeden, auf der wirtschaftlichen Leiter aufzusteigen, ist wichtig, um Chinas Ziel des gemeinsamen Wohlstands zu erreichen", sagte Elitza Mileva, leitende Ökonomin der Weltbank für China. "Chancengleichheit und größere soziale Mobilität werden wiederum das Wachstum durch höheres Humankapital und größere unternehmerische Initiative und Risikobereitschaft wirtschaftlich gesicherter Haushalte fördern."