20.03.2025 - 09:11 Uhr

Weinerzeugung auf drittniedrigsten Wert seit 15 Jahren gesunken

2024 sind 7,75 Millionen Hektoliter Wein und Most erzeugt worden, was die drittniedrigste Menge in den letzten 15 Jahren war.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 841.800 Hektoliter oder 9,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 wurden 1,06 Millionen Hektoliter oder 12,0 Prozent weniger Wein und Most produziert. Das Weinjahr 2024 war gekennzeichnet durch ein niederschlagsreiches Frühjahr, was regional das Auftreten von Pilzkrankheiten wie insbesondere dem Falschen Mehltau (Peronospora) begünstigt hat. Zudem haben Extremwetterereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme oder Starkregen vielerorts der Weinernte geschadet. Gut zwei Drittel (69,4 Prozent) der im Jahr 2024 erzeugten Weine waren Weißweine, knapp ein Drittel (30,6 Prozent) Rotweine (einschließlich Roséwein und Rotling). Umgerechnet in 0,75-Liter-Flaschen ergibt die Wein- und Mostherstellung des Jahres 2024 rund eine Milliarde Flaschen. An der Produktion 2024 betrug der Anteil von Prädikatswein 16,1 Prozent (1,25 Millionen Hektoliter). Dieser Anteil war deutlich niedriger als im Vorjahr, als 23,7 Prozent des erzeugten Weins zu Prädikatswein verarbeitet werden konnten. Letztes Jahr wurden außerdem 6,0 Millionen Hektoliter Qualitätswein (77,6 Prozent), 344.600 Hektoliter Wein mit geschützter geographischer Angabe (Landwein) (4,4 Prozent), 11.400 Hektoliter Rebsortenwein ohne geschützte Ursprungsbezeichnung und ohne geschützte geographische Angabe (0,1 Prozent) und 132.600 Hektoliter Wein ohne geschützte Ursprungsbezeichnung und ohne geschützte geographische Angabe (1,7 Prozent) produziert. In den beiden größten Weinanbaugebieten Rheinhessen (2,44 Millionen Hektoliter) und Pfalz (1,78 Millionen Hektoliter) wurden zusammen über die Hälfte (54,5 Prozent) des gesamten deutschen Weins und Mosts erzeugt. Auf Platz drei folgte das Weinanbaugebiet Mosel mit 1,14 Millionen Hektolitern (14,7 Prozent), dessen Ergebnis maßgeblich durch dort ansässige große Handelskellereien geprägt ist. Diese nehmen auch Trauben von anderen Weinanbaugebieten in größeren Mengen auf, um sie zu Wein zu verarbeiten. Auf dem vierten Platz lag das Weinanbaugebiet Baden mit 954.600 Hektolitern (12,3 Prozent). In den beiden Anbaugebieten Rheinhessen und Pfalz war die Entwicklung der Weinerzeugung gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert: Die erzeugten Mengen lagen jeweils um 0,4 Prozent über dem Vorjahr. Dagegen nahm die Erzeugung in allen übrigen Anbaugebieten gegenüber dem Vorjahr ab. Besonders stark war der Rückgang der Weinerzeugung gegenüber 2023 in Baden und Württemberg, in Franken und an der Mosel. In Baden sank die Weinerzeugung um 25,1 Prozent auf 954.600 Hektoliter und in Württemberg um 18,5 Prozent auf 667.600 Hektoliter. In Franken nahm die erzeugte Weinmenge um 26,5 Prozent auf 302.200 Hektoliter ab und an der Mosel um 7,9 Prozent auf 1,14 Millionen Hektoliter ab. Prozentual besonders stark nahm die Weinerzeugung gegenüber 2023 in einigen flächenmäßig kleinen Anbaugebieten ab. So sank die Weinerzeugung in Sachsen um 68,9 Prozent auf 9.000 Hektoliter, in Saale-Unstrut um 63,8 Prozent auf 17.600 Hektoliter und an der Ahr um 54,5 Prozent auf 22.400 Hektoliter. Die drei genannten Anbaugebiete weisen jeweils eine Ertragsrebfläche von weniger als 1.000 Hektar auf, so Destatis.