Immer weniger Studenten in Deutschland entscheiden sich für ein Studium der Geisteswissenschaften.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, ging die Zahl der Studienanfänger im ersten Hochschulsemester in dieser Fächergruppe innerhalb von 20 Jahren um mehr als ein Fünftel (22 Prozent) zurück - von gut 63.500 im Studienjahr 2003 auf knapp 49.500 im Studienjahr 2023.
Ihr Anteil an allen Erstimmatrikulierten hat sich dementsprechend deutlich reduziert: Im Studienjahr 2023 machten Studierende der Geisteswissenschaften gut zehn Prozent aller Studienanfänger aus, 20 Jahre zuvor hatte ihr Anteil noch bei 17 Prozent gelegen.
Zum Vergleich: Über alle Fächergruppen hinweg nahm die Zahl der Erstimmatrikulierten um 28 Prozent zu. Im Studienjahr 2003 gab es rund 377.500 Studienanfänger im ersten Hochschulsemester, im Studienjahr 2023 waren es knapp 482.000.
In der Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften ist binnen 20 Jahren die Zahl der Studienanfänger um 13 Prozent gestiegen. Während im Studienjahr 2003 noch gut 45.000 Personen ein Studium in diesem Bereich aufnahmen, waren es im Studienjahr 2023 rund 50.800. Deutlich mehr Menschen begannen ein Studium der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie der Ingenieurwissenschaften (beide +39 Prozent). Zuletzt nahmen mit knapp 192.600 beziehungsweise gut 129.000 Personen rund zwei Drittel (67 Prozent) aller Studienanfänger ein Studium in einem der beiden Bereiche auf.
Mehr als verdoppelt (+132 Prozent) hat sich die Zahl der Erstimmatrikulierten in der Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften. Hauptgrund hierfür war die Akademisierung bei den nicht-ärztlichen Heil- und Pflegeberufen, die zu einer starken Zunahme der Erstimmatrikulierten in den Gesundheitswissenschaften geführt hat. Insgesamt entfielen im Studienjahr 2023 mit knapp 28.100 Personen rund sechs Prozent aller Studienanfänger auf die Fächergruppe Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften.