Die Europäische Zentralbank ändert die Optik der Banknoten.
Statt stilisierter Baudenkmäler werden auf den neuen Euro-Scheinen die Köpfe europäischer Geistesgrößen zu sehen sein, sagte Bundesbankpräsident Joachim Nagel dem Nachrichtenmagazin Focus.
"Europa hat in Wissenschaft und Kultur bedeutende Köpfe hervorgebracht, die sich ausgezeichnet machen würden auf den Euro-Banknoten", sagte Nagel, der auch Mitglied im EZB-Rat ist. Die Notenbank denkt dabei offenbar eher nicht an Politiker der jüngeren Vergangenheit wie Helmut Kohl als einen der Wegbereiter der Währungsunion, sondern an historische Figuren wie Leonardo da Vinci oder Hildegard von Bingen. Konkrete Namen wollte der Bundesbank-Präsident noch nicht nennen: "Noch haben wir uns nicht festgelegt. Aber wir finden ganz sicher hervorragende Motive für unsere sechs Banknoten - vom Fünf-Euro-Schein bis zum 200er."
Dass die Währungsunion auseinanderbrechen könnte, nachdem die Haushaltsdisziplin einzelner Mitglieder bröckelt, fürchtet Nagel nicht. "Ein Ende des Euro ist für mich kein Thema." Auch die zurückgestufte Bonität Frankreichs infolge der hohen Staatsschulden, bereite ihm "keine schlaflosen Nächte", sagte der Bundesbankpräsident.
"Es ist wichtig, dass alle Mitgliedsstaaten die gerade erst reformierten Fiskalregeln befolgen. Und ich gehe davon aus, dass dies ernst genommen wird. Natürlich schlagen sich Wirtschaftsdaten, Schuldenstände und Defizite in Risikoaufschlägen nieder. Das ist ein wichtiges Signal an die Finanzpolitik. Finanzmärkte und Fiskalregeln ergänzen sich hier."