Nach wiederholten Drohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump, den Panama-Kanal übernehmen zu wollen, kam es vor der US-Botschaft in Panama-Stadt zu Protesten gegen das Vorhaben.
"Donald Trump und sein imperialer Wahn können keinen einzigen Zentimeter Land in Panama beanspruchen", sagte ein Mitglied der an den Protesten beteiligten Gewerkschaft Suntracs. Auf Plakaten der Protestierenden wurde Trump mit einem Hakenkreuz versehen und als "Staatsfeind" betitelt.
Der Präsident des Landes, José Mulino, hatte zuvor bereits erklärt, dass "jeder Quadratmeter des Panamakanals und der angrenzenden Gebiete zu Panama gehört und auch weiterhin zu Panama gehören wird". Die Souveränität und Unabhängigkeit seines Landes sei nicht verhandelbar.
Nachdem Kolumbien eine Abtretung des Kanalgebiets verweigert hatte, wurde Panama mit Unterstützung der USA 1903 wieder von Kolumbien unabhängig. Dadurch wurde zwischen 1904 und 1914 der Bau des Panamakanals durch die USA mit einem unbefristeten Pachtvertrag möglich. Der Kanal wurde am 31. Dezember 1999 an Panama zurückgegeben.
Trump hatte sich am Sonntag auf seiner Plattform über die Gebühren beschwert, die für die Durchfahrt des Kanals erhoben werden, und Ex-Präsident Jimmy Carter für die Rückgabe des Kanalgebiets kritisiert. Wenn die "moralischen und rechtlichen Grundsätze dieser großmütigen Geste" nicht befolgt würden, werden man den Panamakanal "vollständig und ohne Frage zurückfordern". Er wiederholte die Forderung bei einer Veranstaltung mit seinen Anhängern, bei der er laut CNN auch den Besitz Grönlands als "absolute Notwendigkeit" für die Nationale Sicherheit bezeichnete. Dänemark hatte daraufhin eine Milliardeninvestition in die militärische Präsenz auf Grönland und in der Arktis angekündigt.