In der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE), einem Zusammenschluss von katholischen und evangelischen Organisationen, gibt es Verständnis für die Aufrüstungspläne der Bundesregierung.
"Die Bedrohung durch die russische Föderation ist real", sagte GKKE-Geschäftsführer Jörg Lüer dem "Spiegel".
"Wir werden nicht darum herumkommen, auch neue Rüstungsgüter anzuschaffen." Die GKKE, die jährlich einen Rüstungsexportbericht veröffentlicht, befürchtet allerdings, dass die Aufrüstung eine Eigendynamik entwickelt. Eine einseitige Fokussierung auf militärische Mittel werde nicht für Frieden sorgen.
Deutschland dürfe deshalb die Ziele der vergangenen Jahrzehnte nicht aus dem Blick verlieren: "Eine gute Entwicklungspolitik, der Kampf gegen Armut und den Klimawandel dürfen nicht über Bord geworfen werden", sagte Lüer. Bevor die Bevölkerung verpflichtet werde, an Zivilschutzkursen teilzunehmen, müsse diskutiert werden, wo Deutschland verwundbar sei und wie es am besten reagieren könne.