Forscher der Europa-Universität Viadrina haben politische Maßnahmen vorgeschlagen, um die Krise in der Pflegebranche zu bewältigen.
In einem am Montag veröffentlichten Policy Paper fordern sie unter anderem bessere Arbeitsbedingungen und geregelte Qualifikationsmöglichkeiten für Pflegekräfte. Das internationale Forschungsteam aus Deutschland, Italien, Spanien, Schweden, Polen und Frankreich sieht insbesondere bei der Arbeitsmigration und der Live-In-Pflege akuten Handlungsbedarf.
Die Wissenschaftler fordern, dass neben der Anerkennung von Qualifikationen auch die Integration von migrantischen Pflegekräften verbessert werden müsse. Sprachkurse sollten finanziert und während der Arbeitszeit besucht werden können. Zudem fordern sie eine klare Regulierung der oft prekären Arbeitsverhältnisse in der Live-In-Pflege, wo Pflegekräfte meist im Haushalt der Patienten leben.
Das Forschungsprojekt Care-4-Care wird mit 2,7 Millionen Euro gefördert und untersucht die Pflegesituation in sechs europäischen Ländern. Die Forscher aus Frankfurt (Oder) haben sich insbesondere mit arbeitsrechtlichen Aspekten der Pflegebranche beschäftigt.