Brandenburgs Finanzminister Robert Crumbach hat seinen Rückzug als BSW-Landesvorsitzender angekündigt.
"Ich verstehe den Wunsch, die Verantwortung in der Partei auf eine breitere Basis zu stellen und Minister- und Parteiamt zu trennen", sagte der stellvertretende Brandenburger Ministerpräsident der "Welt" (Donnerstagausgabe). "Ich selbst werde voraussichtlich auf einem Parteitag im Spätsommer oder Herbst mein Amt als Landesvorsitzender in Brandenburg zur Verfügung stellen. Natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge."
Crumbach verwies auf große Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Ministeramt und Parteiaufbau. "Es ist nicht nur wahnsinnig herausfordernd, sondern auch sehr schön und erfüllend, Landesvorsitzender in unserer Partei sein zu dürfen", sagte er. "Beide Aufgaben fordern vollen Einsatz."
Die Ankündigung Crumbachs fällt in eine Phase des Konflikts um die Zukunft der Thüringer BSW-Landesspitze. Katja Wolf, stellvertretende Thüringer Ministerpräsidentin und Finanzministerin, sowie der Infrastrukturminister Steffen Schütz sind Landesvorsitzende des Thüringer Landesverbands des "Bündnis Sahra Wagenknecht". Beim Landesparteitag Ende April treten sie erneut an. Ihre Gegenkandidatin Anke Wirsing wurde öffentlich von BSW-Generalsekretär Christian Leye unterstützt.
Crumbach lobte seine Thüringer Kollegen. "Steffen Schütz und Katja Wolf schätze ich als Parteivorsitzende und Ministerkollegen sehr", sagte er. "Sie leisten Herausragendes für die Partei und Thüringen."
Co-Parteichefin Amira Mohamed Ali sagte zur Zukunft des Thüringer BSW-Landesvorstands, eine Trennung von Ministeramt und Parteiamt sei "üblich und auch sinnvoll". Es brauche einen kritischen Austausch zwischen Regierung und Partei. "Das ist nicht möglich, wenn die Ämter in Personalunion ausgeübt werden", so Mohamed Ali.