BSW-Chefin Sahra Wagenknecht greift in der Debatte über die geplanten TV-Duelle der Kanzlerkandidaten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk frontal an.
Wagenknecht, die für die von ihr gegründeten Partei selbst als Kanzlerkandidatin in die vorgezogene Bundestagswahl geht, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Wir fordern, dass die journalistische Objektivität und der Wille zur breiten Information bei ARD und ZDF größer geschrieben werden."
Es hätten nicht nur die Wähler der SPD und der Union - von Olaf Scholz und Friedrich Merz - ein Interesse am offenen politischen Wettstreit. "Den Rundfunkbeitrag leisten alle Bürger", sagte Wagenknecht. Sie ergänzte, es erweise dem "ohnehin angeschlagenen Ruf" des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einen Bärendienst, wenn die Pläne der Sender nicht korrigiert und alle Kanzlerkandidaten in eine Sendung eingeladen würden.
ARD und ZDF planen eine TV-Debatte zwischen Scholz und Merz für den 9. Februar, ein zweiter Schlagabtausch soll später auf dem Privatsender RTL laufen. Eine weitere Debatte war zwischen Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) angesetzt. Habeck will sich auf dieses Format aber nicht einlassen. Geplant ist zudem eine "Schlussrunde" mit allen Spitzenkandidaten der Parteien.