Der Deutsche Städtetag hält eine einhundertprozentige Sicherheit vor Anschlägen auf Weihnachtsmärkten für nicht möglich.
Den Städten gehe es vor allem darum, die Risiken so gering wie möglich zu halten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
"Trotz des hohen Aufwandes kann der Schutz aber niemals vollständig sein. Weihnachtsmärkte und Stadtfeste sind Orte des Zusammenlebens und des Miteinanders. Das gehört zum typischen Charakter der Städte", erklärte er weiter. Dieses Miteinander dürfe man sich nicht nehmen lassen.
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg vom vergangenen Freitag gelte wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit, so Dedy. Er verwies auf bestehende Maßnahmen wie Poller und Durchfahrtssperren. "Wo privates Sicherheitspersonal im Einsatz ist, können auch Eingangs- oder Taschenkontrollen sinnvoll sein", sagte er. Zur Sicherheit in der Stadt gehöre auch, dass Wege für Rettungs- und Einsatzkräfte freigehalten würden. Hierzu seien oft mobile, flexible Barrieren im Einsatz.
Die derzeitige Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD), forderte die Sicherheitsbehörden auf, Maßnahmen dafür zu treffen, dass Gefährder, die in keine Kategorie passten, künftig besser erkannt werden könnten. Als Beispiel nannte sie den Magdeburger Täter, der offenbar durchs Raster fiel.
"Es muss für die Zukunft klar im Vordergrund stehen, wie derartige Gefährder, die in die üblichen Kategorien nicht passen, besser erkannt werden können, um die Sicherheit der Menschen im öffentlichen Raum zu gewährleisten", sagte Lange den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Das sei weitaus wichtiger als die technische Frage, wie viele Betonsperren an Weihnachtsmärkten noch aufgebaut werden sollten.