Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro nicht nur über die vom brasilianischen Gastgeber geplanten Themen sprechen, sondern auch die zahlreichen globalen Konflikte in den Blick nehmen.
"Krieg und Frieden in der Welt sind natürlich auch Themen, die uns umtreiben, und das muss auch so sein", sagte er im Vorfeld des Treffens der Staats- und Regierungschefs der größten Industrie- und Schwellenländer. "Wir wissen: Es gibt viele große Konflikte, manche, die gar nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen, aber doch viele Menschenleben kosten." Als Beispiel nannte er den Sudan.
"Wir wissen um die großen Gefahren, die im Nahen Osten zu beobachten sind, und natürlich geht es auch um die Frage des Krieges, den Russland gegen die Ukraine begonnen hat", fügte er hinzu. "Das darf nicht gering geschätzt werden." Damit geht Scholz etwas auf Distanz zum brasilianischen Präsidenten Lula da Silva. Dieser hatte im Vorfeld angekündigt, dass das G20-Forum kein Ort sein werde, um den Krieg zu diskutieren. Den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat er entsprechend auch nicht eingeladen.
Scholz war am späten Sonntagabend (Ortszeit) nach über zwölf Stunden Flug in seinem Hotel an der Copacabana angekommen. Seine Abreise am Dienstag ist für den Nachmittag geplant, in Deutschland ist er dann am Mittwochmorgen zurück.