München - Die Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte (KVPM) hat anlässlich des Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin das millionenschwere Sponsoring durch Pharmakonzerne angeprangert. Im Mittelpunkt der als Fortbildungsveranstaltung deklarierten Zusammenkunft Tausender Psychiater und Psychotherapeuten steht aus Sicht der KVPM offensichtlich nicht das Wohl der Patienten. Die Präsenz namhafter Pharmafirmen mit großen Werbeflächen für ihre Produkte ziele vielmehr auf neue Absatzmöglichkeiten für ihre Psychopillen. Angesichts der hinter dem Jahreskongress stehenden kommerziellen Interessen verlangt die KVPM, die höchst fragwürdige Praxis der Vergabe von so genannten "Fortbildungs-Punkten" an die Teilnehmer abzustellen. Zudem müssten die Vortragsredner für die Zuhörer deutlich sichtbar jegliche Verbindungen zu Herstellern von Psychopharmaka angeben. Laut KVPM summieren sich allein die öffentlich aufgelisteten Zahlungen der Pharmaindustrie für den DGPPN-Kongress auf 1,2 Millionen Euro - neben weiträumigen Flächen für die Präsentation ihrer Produkte.
Die ausufernde Verschreibung vielfach schädlicher Psychopharmaka durch Psychiater beruht auf der wissenschaftlich nicht mehr haltbaren Annahme eines angeblichen "chemischen Ungleichgewichts" im Gehirn von Menschen mit Depressionen oder anderen psychischen Problemen. Schon vor mehreren Jahren haben seriöse Forscher nachgewiesen, dass die Theorie des "chemischen Ungleichgewichts" nicht haltbar sei. Die KVPM nennt die auf dieser fälschlichen Annahme basierende psychiatrische Praxis einen fortwährenden "Marketingschwindel". Mit der nach wie vor massiven Verabreichung von Psychopharmaka - samt ihrer gefährlichen Nebenwirkungen - an ihre Patienten hat sich die Psychiatrie zum entscheidenden Bindeglied beim Verkauf der Psychopillen gemacht. Umso mehr müsse der DGPPN-Kongress auf die massiven Interessenskonflikte angesichts ihrer engen Kooperation mit ihren Sponsoren aus der Pharmaindustrie aufmerksam machen.Darüber hinaus verlangt die KVPM seit Langem auch für Deutschland die umgehende Abschaffung von psychiatrischen Zwangspraktiken wie Elektroschocks, Fesselungen von Patienten und die zwangsweise Verabreichung von Psychopharmaka. Die Menschenrechtsgruppe verweist dabei auf eine offizielle Forderung der World Health Organisation (WHO). Die WHO verlangt von den Regierungen weltweit, dass das Recht auf Ablehnung einer Behandlung respektiert wird. Der WHO-Bericht bestätigt, dass jahrzehntelanger psychiatrischer Zwang zu "physischen und psychischen Schäden und sogar zum Tod" geführt hat. Die KVPM hat die deutsche Psychiatrie-Organisation DGPPN bisher leider vergeblich aufgefordert, bei ihren Mitgliedern den Verzicht auf Zwangspraktiken, vor allem die folterähnliche Elektroschocktherapie durchzusetzen.27 – 30.11.2024: Internationale Ausstellung "Psychiatrie: Tod statt Hilfe"In einem 140m2 großen Zelt vor den Toren der DGPPN-Jahresversammlung, auf dem Berliner Messegelände, klärt die KVPM mit Hilfe der internationalen Ausstellung "Psychiatrie: Tod statt Hilfe" erneut über Missbräuche der Psychiatrie auf. Die Besucher dieser Ausstellung bekommen hier auch einen Einblick in die Ursprünge der Psychiatrie. Ihre Wurzeln bestanden aus Folter, Zwangsmaßnahmen und brutaler Bestrafung nicht-angepassten Verhaltens. Wer die Schautafeln der Ausstellung aufmerksam studiert, erhält eine Erklärung, warum im psychiatrischen System damals wie heute immer wieder auf Zwang, Gewalt und übergriffiges Eingreifen in die körperliche Unversehrtheit des Patienten zurückgegriffen wurde und wird.Gesetzliches Verbot von Elektroschock (EKT) in Deutschland gefordert!In Deutschland werden heute noch in ca. 180 psychiatrischen Einrichtungen Elektroschocks (EKT) bei Patienten angewendet. Es ist unklar, wie vielen Patienten diese Praktik gegen ihren erklärten Willen aufgezwungen wird. Es fehlt die Transparenz, es gibt keine einheitliche Dokumentationspflicht von Nebenwirkungen, Gedächtnisverlust, Hirnblutungen, Schlaganfällen oder Todesfällen. Kürzlich wurden hierzulande sogar 32 Kinder und Jugendliche mit Schocks traktiert. Die KVPM fordert ein gesetzliches Verbot der Elektrokrampftherapie (EKT) in Deutschland. "Diese unmenschliche Methode müsste längst verboten sein", so Bernd Trepping, Vorstandsmitglied der KVPM. "Patienten beklagen sich über massive Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen und vieles mehr. Viele empfinden E-Schocks als Folter, als Angriff auf ihre Seele."Für weitere Informationen: Bernd Trepping, Tel: 0178 613 74 67(Ende)Aussender: KVPM Deutschland e.V. Ansprechpartner: KVPM Tel.: +49 89 27 30 354 E-Mail: info@kvpm-deutschland.de Website: www.kvpm.de